Innovation und Energiewende

Brexit Anpassungsreserve (BAR)

EFRE-Programm Baden-Württemberg 2014 bis 2020
Innovation und Energiewende

Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) ist ein Strukturfonds der EU, mit dessen Hilfe der wirtschaftliche, territoriale und soziale Zusammenhalt innerhalb der EU gefördert wird. Baden-Württemberg konzentriert sich mit seinem EFRE-Programm auf das Leitmotiv „Innovation und Energiewende“ und unterstützt gezielt die Themen Forschung und Innovation sowie Verminderung der CO₂-Emissionen. Im Rahmen von REACT-EU fließen zusätzliche Mittel zur Bewältigung der COVID-19-Krise in das EFRE-Programm Baden-Württemberg 2014-2020.

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Pressemitteilungen

27. August 2024

Baden-Württemberg nutzt 4,8 Millionen Euro von Europäischer Union zur Anpassung an den Brexit / klimafreundlicher und innovativer Holzbau rückt in den Fokus der neuen Partnerschaft mit dem Vereinigten Königreich

„Der Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union hat ganz Europa vor große Herausforderungen gestellt und war auch in Baden-Württemberg deutlich zu spüren. Den Übergang zu einer neuen Partnerschaft mit dem Vereinigten Königreich zu gestalten, war mühsam aber gleichzeitig auch lohnenswert. Daher ist es wichtig und sinnvoll, dass die Mitgliedstaaten bei der Anpassung an die Folgen des Austritts des Vereinigten Königreichs unterstützt wurden. Wir in Baden-Württemberg nutzen einen Großteil der von der EU zur Verfügung gestellten Gelder für ein Maßnahmenpaket, das im Bereich des innovativen Holzbaus Entwicklungsimpulse setzt. Teil dieses Pakets sind elf Modellvorhaben, die jeweils unterschiedliche Bauaufgaben des innovativen, klimafreundlichen Holzhybridbaus in den Fokus stellen. Die Modellprojekte im Einzelnen leisten einen wertvollen Beitrag zu einer innovativen und ressourcenschonenden Verwendung des nachhaltigen Baustoffs Holz. Zusätzlich befördern sie Forschungs- und Entwicklungsprojekte, ermöglichen den Innovations- sowie Technologietransfer und unterstützen die Wissensvermittlung sowie Beratung“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk MdL, am Montag (26. August).

Baden-Württemberg erhielt insgesamt 4,8 Millionen Euro aus der Reserve für die Anpassung an den Brexit, die 2021 eingerichtet wurde. Das Land unterstützte damit beispielsweise eine Kontaktstelle für Unternehmen. In der Übergangsphase des Brexit standen die Unternehmen sowie die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vor zahlreichen Fragen und Herausforderungen. Der entstandene Informations-, Beratungs- und Schulungsbedarf war immens. Die Kontaktstelle hat diesen Übergang bestmöglich begleitet. Im Anschluss an die akute Hilfeleistung wurde eine auf langfristige Zusammenarbeit ausgerichtete Partnerschaftsinitiative ins Leben gerufen, die ebenfalls mit Mitteln der Reserve unterstützt wurde. Mit Mitteln der Reserve wurden darüber hinaus auch weitere Maßnahmen unterstützt. Bekannt wurde insbesondere die Kooperation zur Aufrechterhaltung von Hochschulpartnerschaften mit dem Vereinigten Königreich.

„Mit Hilfe der Brexit-Anpassungsreserve treten die kleinen und mittleren Unternehmen (KMUs) der Branche, Planungsbüros und das gesamte Cluster Forst & Holz gestärkt auf den britischen Markt. Die elf unterschiedlichen Beispiele von Good Practice, die im Rahmen der Maßnahme entstanden sind, unterstreichen das baden-württembergische Know-How und Innovationspotenzial. Diese Demonstrationsvorhaben, die Partnerschaftsinitiative und die weiteren geförderten Maßnahmen tragen dazu bei, die negativen Effekte des Brexits für die baden-württembergischen Unternehmen abzumildern“, betonte Minister Hauk.

Hintergrundinformationen:
Die Europäische Union hat 2021 die Reserve für die Anpassung an den Brexit eingerichtet, um den nachteiligen wirtschaftlichen, sozialen, territorialen und gegebenenfalls ökologischen Folgen des Austritts des Vereinigten Königreichs aus der Union in den Mitgliedstaaten entgegenzutreten. Die zu diesem Zweck erlassene Verordnung (EU) 2021/1755 zur Einrichtung der Reserve für die Anpassung an den Brexit vom 6. Oktober 2021 ermöglicht die finanzielle Unterstützung eines weiten Spektrums an Maßnahmen.

Die Bundesrepublik Deutschland erhält aus diesen EU-Mitteln insgesamt bis zu 646,6 Millionen Euro, die weitestgehend auf Bundesebene eingesetzt wurden. In geringem Umfang konnten die Länder Mittel einsetzen, die bis zum 31. Dezember 2023 zu verwenden waren.

In Baden-Württemberg erfolgt die Gesamtkoordination und die fördertechnische Umsetzung der Reserve für die Anpassung an den Brexit durch das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz. Das Wirtschafts- sowie das Wissenschaftsministerium, die L-Bank und die Stabstelle Europäische Finanzkontrolle der Oberfinanzdirektion (OFD) Karlsruhe sind an der Umsetzung beteiligt. Weitere Informationen finden sich unter https://2014-20.efre-bw.de/foerderungen-bar/.

Für den Übergang und den Aufbau einer engen und langfristigen Wirtschaftspartnerschaft über den Brexit hinaus steht das Wirtschaftsministerium den Unternehmen sowie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern bei allen Fragen mit Rat und Tat zur Seite. Weitere Informationen dazu finden Sie unter
https://wm.baden-wuerttemberg.de/de/wirtschaft/wirtschaftsstandort/brexit.

2. Dezember 2022

Ministerin Hoffmeister-Kraut: „Die DITF gehören zu den LeuchtturmInstituten der Textil- und Faserforschung in Deutschland. Mit der Förderung stärken wir das Innovationspotenzial in diesem Zukunftsfeld erheblich.“

Mit 1 Million Euro unterstützt das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus den Ausbau der Forschungsinfrastruktur bei den Deutschen Instituten für Textil- und Faserforschung in Denkendorf (DITF). Die Mittel, die je zur Hälfte aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und Landesmitteln stammen, dienen der Beschaffung von Geräten zur Intensivierung der Forschung mit Schwerpunkt im Bereich der Technischen Textilien und Hochleistungsfaserforschung. „Mit den DITF haben wir Europas größtes Forschungsinstitut für textile Fragestellungen in BadenWürttemberg. Mit der Förderung stärken wir das Innovationspotenzial in einem zukunftsträchtigen Forschungsbereich nochmals erheblich“, sagte Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut heute (2. Dezember) anlässlich der Bekanntgabe der Förderung. Durch die Kombination von Textilchemie und textiler Verfahrenstechnik „unter einem Dach“ böten die Institute ganzheitliche Problemlösungen entlang der gesamten textilen Kette von der Faserherstellung und -aufbereitung bis zur Erzeugung und Veredelung textiler (Ober-) Flächen an, so die Ministerin.

Vorgesehen sind mit der Förderung des Wirtschaftsministeriums die Neuanschaffung, Ersatzbeschaffungen sowie Modernisierung der Geräteausstattung für die Erforschung verschiedener textiler und fasertechnischer Fragestellungen. Die Geräte werden in verschiedenen Kompetenzzentren zum Einsatz kommen und sind wichtige und zielgerichtete Ergänzungen der vorhandenen Forschungsinfrastruktur.

Schwerpunkte liegen dabei auf der Erforschung digitalisierter Produktionsprozesse in der Textilindustrie sowie auf der Stärkung der Materialforschung, um wichtige Zukunftsthemen wie den Leichtbau weiterzuentwickeln. Dies erschließt viele ressourcenschonende und energiesparende Einsatzbereiche in wichtigen Zukunftsfeldern.

Zielgruppen der DITF sind schon lange nicht mehr nur Unternehmen der klassischen Textil- und Bekleidungsindustrie. Mit innovativen textilen Produkten wie neuartigen Biomaterialien für die Wundversorgung erschließen die DITF für die Textilbranche neue Absatzmärkte im Gesundheitswesen. Aber auch im Bereich der Umwelt- und der Oberflächentechnik ermöglichen die Entwicklungen der DITF den Ersatz konventioneller Materialien durch textile Produkte.

Hoffmeister-Kraut: „Die wirtschaftsnahe Forschung außerhalb der Universitäten trägt erheblich zur Stärkung der Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit insbesondere der kleinen und mittelständischen Unternehmen im Land bei. Die Sicherstellung der Leistungsfähigkeit dieser Forschungseinrichtungen ist wesentliche Voraussetzung für einen erfolgreichen Technologietransfer in Baden-Württemberg.“

Weitere Informationen
Außer originären Landesmitteln verwendet das Wirtschaftsministerium auch Mittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), um die Innovationsfähigkeit der Wirtschaft im Land zu stärken. Um regionale Strukturförderung zu betreiben, erhält Baden-Württemberg für die Förderperiode 2014-2020 rund 247 Millionen Euro von der Europäischen Union aus dem EFRE. Die Förderperiode 2014-2020 endet offiziell Ende 2023; Bewilligungen können bis Ende 2022 erfolgen. Mit daraus finanzierten Projekten werden im Bereich des Wirtschaftsministeriumsunter anderem anwendungsnahe Forschung und Entwicklung, Technologie- und Wissenstransfer, Vernetzungsaktivitäten und Unternehmensgründungen gestärkt.

Die Innovationsallianz Baden-Württemberg (innBW) ist ein deutschlandweit einzigartiges Bündnis von zwölf außeruniversitären anwendungsorientierten Forschungsinstituten. Zusammen bieten die Einrichtungen der innBW ein einzigartiges Leistungsspektrum über den gesamten Entwicklungsprozess von der Idee bis zur Marktreife. Dabei orientieren sie sich in ihrer Arbeit an den Wachstumsfeldern der Zukunft, entlang derer die Landesregierung ihre Technologiepolitik ausrichtet. Zusammen mit Unternehmen entwickelt die innBW marktreife Produkte, Verfahren und

Dienstleistungen und erfüllt ihre Rolle als Vordenker, damit das Land seine Spitzenposition als europäische Technologieregion hält.
Informationen online: https://2014-20.efre-bw.de sowie https://www.innbw.de/de

14. Juli 2022

PRESSEINFORMATION vom 14. Juli 2022

FRAUNHOFER- INSTITUT FÜR PRODUKTIONSTECHNIK UND AUTOMATISIERUNG IPA

S-TEC Stuttgarter Technologie- und Innovationscampus

Forschungsneubau für Leichtbautechnologien eröffnet

 

Am 14. Juli eröffneten die baden-württembergische Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut zusammen mit dem Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung IPA, Prof. Thomas Bauernhansl, sowie Georg Gewers von Gewers & Pudewill Architekten das neue Forschungsgebäude für Leichtbautechnologien. Mit dem durch EU, Bund und Land Baden-Württemberg geförderten Forschungsneubau steht nach drei Jahren Bauzeit das erste Gebäude des Stuttgarter Technologie- und Innovationscampus S-TEC in Stuttgart-Vaihingen.

96,5 Tonnen wiegt die Glaskeramikfassade des etwa 37 Meter breiten und 55 Meter langen Zentrums für Leichtbautechnologien. Große Fenster geben Passanten Einblick in das vierstöckige Gebäude und von jedem Stockwerk sieht man in die große Werk-halle. Die Glaskeramikfassade ist nachhaltig aus 100 Prozent Altglas gewonnen, der kompakte Bau garantiert eine flexible Nutzung, die großzügig dimensionierten Maße erlauben eine industrienahe Forschung auf 1410 m² für Technika, Labors und Werkhalle für den realen Maschinenbetrieb. Besprechungsräume und ein Seminarraum für 72 Teilnehmer des hellen, transparenten Baus sollen dafür sorgen, dass die Forschungsergebnisse in die Anwendung übertragen werden.

Leichtbautechnologien für die Industrie

»Leichtbautechnologien sind der Schlüssel, um den Energie- und Werkstoffverbrauch in der Produktion zu reduzieren. Leichtbaumaschinenkomponenten erfordern weniger Materialeinsatz und haben ein geringeres Gewicht, sparen im Betrieb also Energie ein. Neu entwickelte Verfahren für die effiziente Bearbeitung von Leichtbauwerkstoffen wie CFK, Aluminium oder Multi-Material-Mixe machen darüber hinaus den Einsatz dieser Leichtbauwerkstoffe kostengünstig und wirtschaftlich«, sagte Institutsleiter Prof. Thomas Bauernhansl bei der feierlichen Eröffnung.

Ziel des eröffneten Zentrums für Leichtbautechnologien ist es, deutsche und insbesondere regionale Unternehmen bei der Entwicklung und Umsetzung von Leichtbaulösungen in deren Produkten, Produktion und Produktionssystemen zu unterstützen. Dazu sind sogenannte Applikationsszenarien zu verschiedenen Leichtbautechnologien im Aufbau: »Mit und für Unternehmen werden Leichtbauanwendungen im Industriemaßstab installiert und digital integriert, um die Technologien zu demonstrieren und zugleich eine Plattform für die Einbindung neuer Technologien zu schaffen«, informierte Dr. Marco Schneider, der das Zentrum für Leichtbautechnologien leitet.

Die drei Forschungsschwerpunkte des Zentrums für Leichtbautechnologien sind Bearbeitungstechnologien, Füge-, Trenn- und Recyclingverfahren für Leichtbauwerkstoffe sowie der Einsatz von Leichtbauwerkstoffen und -prinzipien im Maschinen- und Anlagenbau und der Produktionstechnik. In Kooperation mit einem Unternehmen sollen die gesamten Fertigungsanlagen digital integriert und zu einer digitalisierten Leichtbauentwicklung und -produktion weiterentwickelt werden. In den Labors der Bearbeitungstechnologien beforschen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Themen wie Zerspanung, Absaugung, Leichtbauwerkstoffe oder Werkstoffbearbeitung. Eine intelligente Drehmaschine steht zu Demonstrationszwecken bereit. Sie soll mithilfe hochqualitativer Messdaten und einer Datenauswertung durch KI sich selbst regeln können.

Erster Neubau auf dem Stuttgarter Technologie- und Innovationscampus S-TEC

Seit 2018 forschen interdisziplinäre Teams in mehreren Zentren des Stuttgarter Technologie- und Innovationscampus S-TEC erfolgreich an zukunftsrelevanten Forschungsthemen, in denen Innovationen für die Anwendung in der Industrie entwickelt werden. »Mit S-TEC haben wir hier in Stuttgart einen Leuchtturm für wirtschaftsnahe Forschung und Technologietransfer rund um die personalisierte, digitale und nachhaltige Transformation der Industrie geschaffen«, betonte die baden-württembergische Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut. »Leichtbautechnologien bieten die Chance zur Sicherung und zum Ausbau von Wertschöpfung und Arbeitsplätzen im Industrieland Baden-Württemberg, ohne Kompromisse beim Klimaschutz eingehen zu müssen. Mit dem Neubau für das Zentrum für Leichtbautechnologien wurde eine herausragende Infrastruktur geschaffen, um diese Potenziale zu demonstrieren und insbesondere gemeinsam mit dem industriellen Mittelstand in Baden-Württemberg zu erschließen.«

Leicht wie eine Feder

Das Leichtbaumaterial Keramik findet sich nicht nur in der Fassadengestaltung, sondern auch im gesamten Gebäude verteilt. Die Keramikfliesen sind aus weißem Ton gebrannt und tragen auf ihren Oberflächen schwarze Silhouetten von Federn. Die Installation stammt von dem amerikanischen Künstler Brad Downey und ist »Kunst am Bau« ebenso wie die großformatigen Fotografien. Sie zeigen Eulen – nicht in der Natur, sondern im Forschungsgebäude – in Büros, Gängen und Labors: Sinnbild für Wissenschaft, Leichtbautechnologien und alle Forschenden.

Steckbrief des Zentrums für Leichtbautechnologien (ZLB)

Bauteil U: »Bearbeitungstechnologien im Leichtbau« des Fraunhofer IPA, Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der Angewandten Forschung e. V.

• Erster Neubau auf dem Stuttgarter Technologie- und Innovationscampus S-TEC
• Grundfläche: 5 915 m²
• Technika, mechanische/physikalische Labors und große Werkhalle für realen Maschinenbetrieb:1410 m²
• Büroarbeit (113 Büroarbeitsplätze): 1154 m²
• Besprechungs- und Seminarräume (72 Teilnehmer): 100 m²

Gesamtkosten des Vorhabens: 23,6 Mio. Euro

Betrag der finanziellen Zuwendung
aus EFRE-Mitteln: 10,7 Mio. Euro
aus Landesmitteln: 6,45 Mio. Euro
aus Bundesmitteln: 6,45 Mio. Euro

Gefördert durch den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE), das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg und das Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Weitere Informationen:
https://www.ipa.fraunhofer.de/de/Kompetenzen/leichtbautechnologien.html
https://s-tec.de/zentren/zentrum-fuer-leichtbautechnologien/

 

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